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Die Hunsrückquerbahn ist auf der Strecke bis Kirchberg einigermaßen befahrbar. Nachfolgend einige Einzelheiten für Leser, die mit den örtlichen Verhältnissen aktuell nicht so vertraut sind.

Am 02. April befuhr eine Vierereinheit 796-996-996-796 die Hunsrückquerbahn vom Ausgangspunkt Langenlonsheim (km 0) über Stromberg und Simmern bis Kirchberg. Dieser Teil der Strecke umfasst 47,9 Kilometer, die Reststrecke bis Hermeskeil (km 110) wurde nicht befahren.

Der Fahrt vorausgegangen war ein gründlicher Freischnitt der Strecke. Es war erkennbar, dass die Strecke teilweise massiv zugewachsen war durch Bäume, die ins Profil reingewachsen waren. Das alles wurde, wie es sich am Wochenende zeigte, sehr gewissenhaft und professionell beseitigt. Nach dem Freischnitt folgte eine nichtöffentliche Testfahrt. Ich berichte hier über die öffentliche Fahrt vom 02. April.

Die Fahrzeiten waren: ca. 10.20 Uhr ab Langenlonsheim, Fahrt bis Kirchberg und zurück, an Langenlonsheim ca. 18.20 Uhr. Die gelegentlich verbreitete Meldung von Strecken-Vmax 5 km/h stimmt so nicht, die Fuhre war an vielen Stellen deutlich schneller unterwegs, meine Schätzung ca. 30-40 km/h max. Die lange Gesamtfahrzeit, die fast ohne längere Pause zurück gelegt wurde, hat zwei Gründe: a) Zeitverzögerungen an den vielen BÜs, die technischen Sicherungen sind nur noch an sehr wenigen in Betrieb, beim Rest heiß es entweder anhalten, Sichtprüfung durch Tf oder Sicherung mit zwei Fahnenmännchen, überdies b) wurden zahlreiche Fotohalte eingelegt.

Am Kalkwerk in Stromberg standen einige große Bagger, sah nach Abbruchgerät aus, die das stillgelegte Kalkwerk niederreißen. Das Stellwerk Stromberg steht noch optisch unverändert, der Schriftzug und die Befensterung sind noch erhalten. Formsignale gibt es in Stromberg keine mehr.

Der Bhf Simmern macht einen traurigen Eindruck. Das Gleisfeld des einstigen Knotenbahnhofs ist stark zugewachsen, einige Flächen stark vermüllt. Zwei Formsignale stehen noch. Das Durchgangsgleis am Hausbahnsteig ist noch einwandfrei befahrbar. Das EG ist von einem Ingenieurbüro saniert worden, Nebengebäude befinden sich im Abbruch.

An der Fahrt nahmen ca. 120-130 Personen teil. Ein erfreulicher Zuspruch, der zeigte, wie groß das Interesse an der Strecke ist. Alle Wagen der Vierereinheit waren gut belegt, es gab noch einige freie Plätze. Veranstalter war die DGEG, durchführendes EVU die Eifelbahn Verkehrsgesellschaft Linz. Beiden ist für ihre Bemühungen, die diese Fahrt überhaupt möglich gemacht haben, ausdrücklich zu danken. Es waren eine Menge Vorbereitungen und Absprachen nötig, einschließlich der Zuführung der VT-Garnitur. Die Organisation am 02. April hat sehr gut geklapppt und stieß bei den Teilnehmern einhellig auf Anerkennung.

Die Strecke ist landschaftlich sehr attraktiv, Weinberge, Dörfer, Täler, zwei ehemalige Hüttenwerke, der Hunsrückaufstieg, auf der Hunsrückhochfläche weite, offene Flächen (teilweise stark zugestellt mit Windkraft-Spargeln). Das Gebiet ist ab Stromberg recht dünn besiedelt. An der vierbahnigen Schnellstraße, die in den westlichen Hunsrück führt ist erkennbar, wo die Prioritäten liegen für die Verkehrspolitik: riesige, teure Straßen sind da, für die Bahn gibt es keinen politischen Willen. Ob für das üblichen ÖPNV-Format – Nebenbahn mit Stundentakt – genügend Fahrgastaufkommen machbar wäre, steht zumindest in Frage.

Sehr erfreulich wäre, wenn diesem tollen, bemerkenswerten und hochengagierten Projekt vom 02. April weitere Sonderfahrten folgen, solange die Strecke das noch hergibt. Der Freischnitt ist gemacht, das Interesse ist da, die Schönheit der Strecke emfpiehlt auch einen zweiten Besuch, die Machbarkeit ist nachgewiesen. Traumziel wäre die Reaktivierung, aber hier hat die Politik durch viel Rhetorik und wenig Taten gezeigt, dass es keine ernsthafen Überlegungen zu geben scheint. Ob das die neue Rpl-Koalition ändern wird, ist fraglich.

Links:

Link zur bemerkenswerten Homepage von Markus Göttert zur Hunsrückbahn:
[hunsrueckquerbahn.de]

Bilder der Sonderfahrt im Mittelrheinforum:
[www.forum.hunsrueckquerbahn.de]



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:04:10:27:50.

Re: Hunsrückquerbahn am Sa. | einigermaßen befahrbar (m. Links zu Pics)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.04.16 17:31

Und was bringt so eine Fahrt?
Sorry, aber mal ehrlich, viele Hunsrücker lehnen die Bahn ab. Die meisten kennen sie nur als knatternder Schienenbus, unattraktiven und langen Fahrzeiten. Und dann kommt so eine Fahrt, 120 Eisenbahnfuzzis, von denen die meisten wahrscheinlich gar keinen Bezug zum Hunsrück haben, springen aus dem Zug, trampeln Felder und Wiesen platt, machen 1000 Fotos, steigen ein und sind wieder weg.
Sinnvoller wäre doch gewesen, den ablehnenden Hunsrückern modernen Nahverkehr in Form z.B. eines Lint zu präsentieren und einige Pendelfahrten Simmern-LaLo anzubieten. Diese Nostalgiefahrt wird mit Sicherheit keinen Hunsrücker vom Sinn einer Bahnanbindung überzeugen.
Einholmstromabnehmer schrieb:
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> Schade dass man von der Fahrt vorher nichts
> erfahren hat.

Die Fahrt war u.a. auf [www.dgeg.de] seitens des Veranstalters beworben worden - offenkundig erfolgreich.

Gruß vom Signal
Heinz Becker schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und was bringt so eine Fahrt?

Davon konnten sich die Fahrgäste am Samstag bestens überzeugen: Eine Infrastruktur, die auf einer Länge von über 50 Kilometern wieder u. a. vom Bewuchs befreit worden ist - und nun auch endlich wieder wie eine betriebsfähige Bahnstrecke aussieht. Man konnte erleben, dass die Strecke NOCH nicht tot ist.

Heinz Becker schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sinnvoller wäre doch gewesen, den ablehnenden
> Hunsrückern modernen Nahverkehr in Form z.B. eines
> Lint zu präsentieren und einige Pendelfahrten
> Simmern-LaLo anzubieten. Diese Nostalgiefahrt wird
> mit Sicherheit keinen Hunsrücker vom Sinn einer
> Bahnanbindung überzeugen.

Aber nicht ernst gemeint, oder?

Ich kann mir unter den derzeitigen "Höchstgeschwindigkeit" auch mit viel Phantasie keine Pendelfahrt von Simmern bis Lalo und zurück vorstellen, die den Eindruck eines "modernen und leistungsfähigen Nahverkehr" hätte erzeugen können. Wie ein moderner VT aussieht, wissen gerüchteweise auch Menschen, die im Hunsrück leben. Um ein Gefühl für einen möglichen SPNV der Zukunft zu vermitteln, würde es da sicher nicht ausreichen einen VT 98 gegen einen LINT auszutauschen - eher im Gegenteil ("Schau mal, der moderne VT ist ja genau so langsam!").

Gruß vom Signal

Re: Hunsrückquerbahn am Sa. | einigermaßen befahrbar (m. Links zu Pics)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.04.16 18:58

Signal schrieb:
-------------------------------------------------------
> Heinz Becker schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Und was bringt so eine Fahrt?
>
> Davon konnten sich die Fahrgäste am Samstag
> bestens überzeugen:

Und was waren das für Fahrgäste?
Eisenbahnfuzzis, die teilweise mehrere hundert Kilometer Anreise hatten, aber keine eingefleischten Hunsrücker.
>
> Ich kann mir unter den derzeitigen
> "Höchstgeschwindigkeit" auch mit viel Phantasie
> keine Pendelfahrt von Simmern bis Lalo und zurück
> vorstellen, die den Eindruck eines "modernen und
> leistungsfähigen Nahverkehr" hätte erzeugen
> können.

Also Werbung für die Hunsrückbahn war diese Fahrt jedenfalls nicht
Ich wußte gar nicht, daß die Strecke überhaupt noch so einfach befahrbar herrichtbar ist. Bislang dachte ich, es gebe irgendwo Brücken, die zur Befahrbarkeit neu gebaut werden müßten. Aber schön, daß ssich noch einal jemand an eine Sonderfahrt herangewagt hat.

Sicher wäre ein neuartiges Fahrzeug auch nicht schneller gewesen. Allerdings könnten die Hunsrücker so wenigstens einen Eindruck gewinnen, wie es sich vor ihrer Tür in einem heute im Nahverkehr üblichen Fahrzeug fahren würde. In einer kurzen Ansprache bei Abfahrt des Zuges sollte dann jemand erklären, daß der Zug im Falle der Wiederaufnahme des planmäßigen Verkehrs für die Strecke nur XY Minuten brauchen und im Zweistundentakt mit Verdichtern im Schüler- und Berufsverkehr verkehren würde, was eine sehr große Verbesserung gegenüber dem bisherigen Busverkehr bedeutet.


Die Bahnpolitik des Landes Rheinland-Pfalz, die Anfang der 90-er Jahre so hoffnungsvoll anfing, bezeichne ich als “Mehr Schein als Sein“. Das Vorhaben der Bahn zum Hahn ist dafür das beste Aushängeschild. Man hat immer wieder eine tolle neue Bahnverbindung zum Flughafen Hahn in Aussicht gestellt, aber sichtbare Fortschritte immer noch Fehlanzeige. Wenn das so weiter geht, wird diese Entwicklung eintreten: DB Netze die Strecke ausschreiben und die amtliche Stillegung beantragen, weil niemand die Strecke haben will. Dann wird nach im Sande verlaufenden Erörterungen in der örtlichen Politik mit anfänglichen Schlagabtauschen zwischen SPD, Grünen, womöglich AfD auf der einen und der CDU auf der anderen Seite die Entwidmung und Umwandlung in einen Radweg beschlossen, obwohl sich auch die FDP unter Anmahnung, die Kosten nicht ausufern zu lassen, für die Bahn ausgesprochen hatte.Die Millionenbeträge für den Radweg würden am Ende reichen, um einen Großteil der Strecke für den Planverkehr herzurichten. Aus Protest gegen die verfehlte Verkehrspolitik bleiben viele Gäste weg und fahren lieber in den Nationalpark Edersee/Kellerwald, wo das Ruder in letzter Minute noch zugunsten der Bahn herumgerissen worden ist. Wegen des Erfolges der Kurhessenbahn werden nach anfänglichen Bedenken doch Spätfahrten bis 22/23 Uhr ab Brilon Wald und Marburg eingeführt, am Wochenende sogar bis 0/1 Uhr, die wegen der Partyhochburg Willingen und der Studentenstadt Marburg unerwarteten Zuspruch finden.


Sinnvoller wäre diese Entwicklung: Die Landesregierung sieht ein, daß sie sich mit der Bahn zum Hahn völlig verrannt hat und der Flughafen Hahn nicht mit Flughäfen wie Frankfurt/Main oder Düsseldorf vergleichbar ist, werden die bisherigen Pläne daraufhin endgültig zugunsten einer kostensparenden Herrichtung für den täglichen Betrieb fallen gelassen. Die drohende Stillegung und Entwidmung hat doch einige Politiker aufgerüttelt und zu neuen Plänen mit kostensparender Herrichtung geführt.Nach Bekanntwerden der neuen Pläne und ein paar Bürgerabenden wird darüber in den Bürgerinitiativen beraten. Nachdem einige Anliegen der Bürgerinitiativen aufgenommen worden sind und die meisten sich darüber im Klaren sind, daß sie gegen die Wiederinbetriebnahme einer gewidmeten Strecke im IST-Zustand letzten Endes nichts ausrichten können, wollen sie zukünftig den Fortgang des Vorhabens kritisch begleiten. Wenn jeder Ort seinen Bedarfshalt bekommt, wird die Forderung erfüllt, daß möglichst viele Anwohner durch die Bahn auch einen Nutzen haben werden. Befürchtungen über häufig verkehrende Güterzüge haben sich als völlig haltlos erwiesen. Nach ein paar Probefahrten mit einem VT628 und einem LINT befürworten viele Anwohner, daß die Bahn nach einigen Querelen nun endlich kommt. Weil nach den neuen Plänen die Bahn vor allem als Verkehrsmittel für die örtliche Bevölkerung und Besucher dienen soll, wird der SPNV im Zweistundentakt mit einzelnen Verdichtern bis Morbach aufgenommen, wobei zeitweise je nach Abflügen und Landungen in Büchenbeuren geflügelt wird. Die Neuausrichtung der Busverkehre und Einführung von Bedarfsverkehren versprechen ein gutes Gesamtpaket.

Nachdem die beschlossene Wiederinbetriebnahme bei den Nachbarn Begehrlichkeiten geweckt hat, wird später auch zwischen Morbach, Hermeskeil und Türkismühle wieder ein täglicher Betrieb aufgenommen. Die maroden Brücken werden im selben Spritzbetonverfahren wwie damals auf der Uplandbahn Willingen - Korbach instandgesetzt, was Kosten in Millionenhöhe spart. Nachdem die Hunsrückbahn eine von vielen für unmöglich gehaltene Erolgsgeschichte wird, kommt im Ruwertal die Forderung auf, den Radweg von Hermeskeil Richtung Trier wieder in eine Bahnstrecke umzubauen. Die Brücken und der Unterbau seien für den Radweg schließlich schon weitgehend für Eisenbahnverkehr instandgesetzt. Um wieder höhengleiche BÜs bauen zu können, soll die Ruwertalbahn rechtlich nach BOStrab wiedererichtet werden. Nach einigen eingehenden Verhandlungen mit dem Land und Aufsichtsbehörden und hitzigen politischen Auseinandersetzungen wird der Wiederaufbau nach EBO mit den vor dem Gleisabbau bestehenden BÜs genehmigt, mit der Begründung, der Radweg sei in der Absicht errichtet worden, sich einen Wiederaufbau der Bahnstrecke offenzuhalten, weshalb wegen Bestandsschutz im weitesten Sinne die Wiedererrichtung der BÜs genehmigt wird. Auch der Wiederaufbau als Nebenstrecke mit höchstens 70 km/h hat zur Genehmigung der BÜs geführt. Auch heftige Aufschreie einzelner Bürger und Politiker, die Wiedereinrichtung der BÜs sei nicht mehr auf dem Stand der Zeit und ein paar Verbindungen der Landespolitik geschuldet, ändern nichts an der Umsetzung der Pläne. Der Radweg wird schließlich verlegt. Später ziehen politische Vertreter die Schlußfolgerung, daß sich der anfangs aussichtslose Kampf für den Wiederaufbau des Eisenbahnnetzes im Hunsrück mehr als gelohnt hat. Auch woanders setzt sich die Erkenntnis durch, daß es für erfolgreichen SPNV nicht überall der ganztägige Stundentakt sein muß, sondern eher Taktlnoten mit passenden Anschlüssen und einem ausreichenden Angebot am Abend wichtig seien.

Zurück in die unmittelbare Gegenwart: Ich finde es wirklich verrückt, daß selbst in ländlichen Gegenden teilweise breite Schnellstraßen gebaut worden sind, die hunderte Millionen verschlungen haben.Ich bezweifle, ob sich solche Schnellstraßen überall wirtschaftlich lohnen und ob die einfache Landstraße nicht ausreicht. Bei durchgehenden Autobahnen geht es um bundes- oder gar europaweite Verbindungen, die sich deshalb eher rechnen, wobei mancherorts zum Lückenschluß der Ausbau einer bestehenden Straße zur Autobahn die kostensparende Lösung wäre. Der Erh alt und Ausbau von Nebenstrecken der Bahn sowie die Unterhaltung, ggf. Ausbau von bestehenden Straßen, hätte ein Bruchteil an Kosten verursacht.

Gruß, Alex



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:05:01:58:14.
Ganz deiner Meinung, Alex.
Was die Verkehrspolitik in Rheinland-Pfalz angeht, so darf man nicht vergessen, das es eigentlich keine Strecken mehr zu reaktivieren gibt, die sich vom Fahrgastpotential her lohnen. Die letzte Reaktivierung Heimbach-Baumholder verläuft bis jetzt auch nicht zufriedenstellend. Einzig Homburg-Zweibrücken scheint noch gute Chancen zu haben, aber das hängt sehr stark vom Saarland ab. Auch die Regionalisierungsmittel werden ja nicht mehr und noch weiß keiner, wie der neue Verteilschlüssel aussieht.
Die Hunsrückbahn war ja mal als Flughafenzubringer projektiert, zu Zeiten als der Hahn im Fracht- und Passagiergeschäft Hochkunjunktur hatte. Mittlerweile ist der Hahn nur noch ein Zuschussgeschäft, das jährlich mehrere Mio. verschlingt. Auch steigen die Kosten für die Streckenertüchtigung von Jahr zu Jahr. Und >160 Mio. für eine Bahn zu einem defizitären Flughafen will die Politik offenbar nicht mehr investieren. Ein Szenario das am Tag der Eröffnung der Bahnstrecke der Flughafen gar nicht mehr existiert ist nicht so ganz unrealistisch.
Deshalb sollte man eher eine deutlich günstigere Variante ins Auge fassen: die Strecke Simmern-Lalo für 80-100 km/h ertüchtigen, eine Kreuzungsmöglichkeit (evt. Stromberg) und 1 RB Simmern-Lalo im Stundentakt mit Durchbindung abwechselnd nach KH und Bingen. Mit einer Option die Strecke über Simmern hinaus zu verlängern.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:05:20:28:23.
Werter Heinz Becker,


ich denke, ein stark vereinfachter Streckenausbau reicht aus, nämlich 60 km/h, Kreuzungsbahnhöfe mit Rückfallweichen, technisch unterstützter Zugleitbetrieb und technische Aufrüstung von BÜs nur dort, wo unbedingt erforderlich. Ansonsten reichen Andreaskreuze mit Pfeifen. 60 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit, mit der nicht technisch gesicherte BÜs befahren werden dürfen. Ich würde die Strecke in drei Schritten in Betrieb nehmen: 1. bis Simmern, 2. bis Morbach, 3. über Hermeskeil nach Türkismühle. Die Strecke von Boppard über Emmelshausen nach Simmern wäre eigentlich auch sehr wichtig. Dort hat man dummerweise einen Radweg gebaut anstatt die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs anzustreben. Dasselbe gilt für die Hochwaldstrecke Trier - Hermeskeil.

Mir fallen noch ein paar Strecken in Rheinland-Pfalz ein, die für einen Zweistundentakt mit HVZ-Verdichtern bestimmt genug Nachfrage auf sich ziehen würden, und zwar:
- Eifelquerbahn Kaisersesch - Gerolstein
- Holzbachbahn Altenkirchen - Selters - Siershahn zusammen mit der Brexbachbahn Siershahn - Engers zwecks durchgehender Verbindung Altenkirchen - Selters - Siershahn - Neuwied/Koblenz
- Hunsrückstrecken
- Wiederaufbau Ramsen - Enkenbach zwecks Durchbindung nach Kaiserslautern
- Glantalbahn Lauterecken-Grumbach - Staudernheim mit Durchbindung nach Bad Kreuznach
- Aartalbahn Wiesbaden-Dotzheim - Diez

Die Teilstrecke Korbach - Frankenberg zeigt, daß Zugverkehr im Zweistundentakt und mit einfachem Streckenausbau im ländlichen Raum erfolgreich sein kann. Wenn man aus kurzsichtigen Gründen nicht an Spätfahrten sparen würde, hätte die Verbindung Marburg - Frankenberg - Korbach Brilon/Bestwig bestimmt noch mehr Zuspruch. Abgesehen vom deutlichen Angebotsmängeln am Abend, ist die Kurhessenbahn ein Beispiel dafür, wie ich mir ein vernünftiges Bahnverkehrsangebot im ländlichen Raum vorstelle. Nicht zu vergessen ist, daß Bahnverbindungen vermehrt Gäste in ländliche Gegenden locken. Auch Fahrgastverbände sollten dringend von der Ansicht wegkommen, daß viele Halte eine gute Bahnverbindung in der Fläche ausmachen und es überall ein ganztägiger Stundentakt sein muß. Es kommt auf eine gute Verknüpfung der Bahn mit Bussen und Bedarfsverkehren an.

Gruß, Alex



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:06:11:34:51.

Re: Zweistundentakt mit Verdichtern bei Bedarf und 60 kn/h reicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.04.16 20:08

weißt du wieviele Bahnübergänge es auf der HQB gibt?
Wenn du die nur mit Andreaskreuz sichern willst und einer HG von 60 km/h wirst du keinen Hunsrücker hinterm Berg hervorholen, bzw. in die Züge bekommen.
Dazu kommt noch der Grundtakt beim RLP sind 1 Std. Es wird in RLP keine Strecke im 2.Std.-Takt reaktiviert.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:06:20:12:53.